Betrachter deutet die Werke selbst

 

 Ewald Kuch, Helmut Brandt, Werner Gassert und Johannes von Hebel (von links) schauen sich die Bilder an.Foto: Claudia Burkert-Ankenbrand  


Künzelsau - „Schon beim ersten Rundgang war ich fasziniert und beeindruckt von den Werken, der Ausdrucksstärke, den Farb- und Formkombinationen und auch der handwerklichen Kunstfertigkeit, die in vielen Arbeiten zum Ausdruck kommt“, sagt Werner Gassert, Vorstandsvorstandsvorsitzender der Sparkasse Hohenlohekreis, bei der Eröffnung der Ausstellung.

Aufbruch Der Titel der Ausstellung „Neue Arbeiten in Acryl“ lasse vermuten, dass Bilder und Kunstwerke zu sehen sind, die vielleicht auch ein wenig einen künstlerischen Aufbruch zu neuen Ufern widerspiegeln. „Die Arbeiten bringen einen ganz besonderen Flair in unsere Räume“, sagt Gassert.

„Er hat immer wieder neue und auch überraschende Ansätze für umfangreiche Folgen malerischer und grafischer Arbeiten entwickelt“, beschreibt Helmut Brandt, der in die Ausstellung einführt, das Schaffen des Künstlers. Ewald Kuch habe auf diese Weise ein Gesamtwerk zu Stande gebracht, das ihn zwischen den Künstlern der Region heraushebt.

1996 ist Kuch nach Kuba ausgewandert und 2004 wiedergekommen. In dieser Ausstellung, so Brandt, findet Mittelamerika seinen ganz besonderen Niederschlag. Kuch ist für ihn nicht nur ein bedeutender Maler aus der Region: „Er ist auch neugierig und vielseitig.“ Große, steinharte Früchte, Guiras genannt, und Stücke von Bambus hat der Künstler bearbeitet und mit indianischen Motiven bemalt. Auch zwei Acrylbilder mit indianischen Motiven werden gezeigt.

Das Gros der Ausstellung sind 28 großformatige Acrylbilder. Einige sind klar als Landschaften zu erkennen, die anderen weisen auch landschaftliche Anklänge auf, lassen aber der Deutung durch den Betrachter Raum. Kuch bediene sich kubistischer, konstruktivistischer und auch realistischer Bausteine und hier und da schaue die Farbfeldmalerei um die Ecke: „Das Ergebnis ist zumeist ein abstrakter Realismus.“ Manchmal bekomme der Betrachter Assoziationen an Luft- oder Satellitenfotos.

„Die Farbskala fällt ins Auge“, verbindet Brandt nicht nur mit dem intensiven Orangebraun. Rottöne, Beige- und Elfenbeinnuancen und ein sattes Dunkelbraun beherrschen die Mehrzahl der Werke.

Licht Die unruhige Oberfläche lasse das Licht je nach Einfall mitspielen. „Allemal scheinen die Farben harmonisch, ja fast harmoniesüchtig zu sein.“ Ihnen gegenüber stehe ein ebenfalls von weiser Beschränkung zeugendes Formenarsenal.

Wer nach der Bedeutung der Werke fragt, dem antwortet Brandt: „Es ist das, was der Betrachter in ihnen zu erkennen meint. Ein Kunstwerk, das man auf Anhieb zur Gänze erkennen kann, ist keines.“

Von Claudia Burkert- Ankenbrand 

 

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